Welche Regale müssen geprüft werden?
Regalsysteme sind zentrale Bestandteile jeder Lagerlogistik. Ihre Sicherheit ist nicht nur für den Schutz von Mitarbeitern entscheidend, sondern auch für die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften. Doch welche Regale unterliegen der Prüfpflicht nach DIN EN 15635 und der DGUV Regel 108-007?
Warum ist eine Regalprüfung notwendig?
Die DIN EN 15635 ist eine europäische Norm, die die Inspektion und Wartung ortsfester Regalsysteme aus Stahl regelt. Ergänzt wird sie durch die DGUV Regel 108-007, die in Deutschland spezifische Anforderungen für Regalanlagen definiert. Das Ziel dieser Vorschriften ist es,
- Arbeitsunfälle durch beschädigte oder unsachgemäß beladene Regale zu vermeiden,
- die Tragfähigkeit und Stabilität der Regalanlage sicherzustellen und
- Unternehmen vor Haftungsrisiken zu schützen.
Ein Verstoß gegen diese Pflicht zur Regalprüfung kann nicht nur zu Bußgeldern, sondern auch zu Versicherungsausfällen im Schadensfall führen.

Welche Regale unterliegen der Prüfpflicht?
Die Prüfung betrifft grundsätzlich alle gewerblich genutzten Regale, insbesondere Schwerlastregale, die mit mehr als 4.000 kg Traglast belastet werden. Doch auch kleinere Regalsysteme sind betroffen, sofern sie in einem gewerblichen Umfeld verwendet werden.
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Regale in Lagerräumen
- Palettenregale
- Kragarmregale
- Durchfahrregale
- Einfahrregale
- Mehrgeschossregale
- Fachbodenregale
In Lagerhallen sind diese Regaltypen besonders anfällig für Anfahrschäden durch Gabelstapler oder Hubwagen, was eine regelmäßige Inspektion unabdingbar macht.
Regale in Verkaufseinrichtungen und im Einzelhandel
- Fachbodenregale für Warenpräsentation
- Lagerregale im Backstore-Bereich
- Palettenregale für Großmärkte
Hier besteht ein besonderes Risiko durch Kundenverkehr und häufige Umlagerungen, was eine regelmäßige Sichtprüfung notwendig macht.
Regale in der Produktion und Industrie
- Schwerlastregale für Maschinenkomponenten
- Hochregale für Rohstoffe und Halbfertigprodukte
- Paternosterregale für Kleinteile
Industrieumgebungen führen durch Vibrationen, Temperaturwechsel und mechanische Belastung häufig zu schnellerem Verschleiß der Regale.
Regale in der Landwirtschaft
- Vorratsregale für Saatgut, Düngemittel und Futtermittel
- Schwerlastregale für landwirtschaftliche Geräte
- Kragarmregale für Rohre und Langgut
Hier kommen zusätzlich Umwelteinflüsse wie Feuchtigkeit und Staub als Risikofaktoren hinzu.
Wie oft muss eine Regalprüfung erfolgen?
Je nach Nutzungshäufigkeit und Umgebungseinflüssen muss eine regelmäßige Inspektion erfolgen:
Wöchentliche Sichtprüfung:
Diese wird durch geschultes internes Personal durchgeführt, um offensichtliche Mängel frühzeitig zu erkennen. Zur Checkliste für die wöchentliche Regalprüfung.
Jährliche Expertenprüfung:
Nach DIN EN 15635 muss eine Regalprüfung mindestens einmal pro Jahr durch einen qualifizierten Regalinspekteur erfolgen.
Individuelle Prüfintervalle:
In hochbelasteten Bereichen mit starkem Staplerverkehr oder Gefahrgutlagerung kann eine häufigere Prüfung erforderlich sein.
Was passiert, wenn Schäden festgestellt werden?
Wird im Rahmen der Regalprüfung ein Schaden entdeckt, wird dieser nach drei Gefahrenstufen klassifiziert:
- 🟢 Stufe Grün: Keine sicherheitsrelevante Beeinträchtigung → Markierung und Beobachtung
- 🟠 Stufe Orange: Gefahr für die Tragfähigkeit → Entlastung und Reparatur erforderlich
- 🔴 Stufe Rot: Akute Einsturzgefahr → Sofortige Sperrung und Entlastung erforderlich
Mehr zur Schadenskategorisierung bei der Regalprüfung
Wer ist für die Regalprüfung verantwortlich?
Die Verantwortung für die Regalprüfung liegt gemäß der Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV §3 und §10) beim Arbeitgeber oder Betreiber der Lagereinrichtung.
- Die wöchentliche Sichtprüfung kann durch geschultes Personal intern erfolgen.
- Die jährliche Expertenprüfung muss von einem zertifizierten Regalprüfer durchgeführt werden.
Wichtig: Wird eine Prüfung versäumt, haftet das Unternehmen im Schadensfall für die Folgen.
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